Der Weltraum ist ein kalter und sehr einsamer Ort. Und obwohl die Bevölkerungsdichte so hoch wie noch nie zuvor in der Geschichte New Edens ist, habe ich bisher die traurige Erfahrung machen müssen am Ende größtenteils doch alleine zu sein.
Kurz nachdem ich meine Eltern verlassen musste war es am schlimmsten. Monatelang bin ich ziellos umhergestreut und habe versucht Sinn in mein Leben zu bringen. Einen Sinn an den ich nicht mehr glaubte, denn als Amarr glaubt man entweder an die Monarchie und an die Sklaverei, oder man gibt es zumindest vor um unauffällig bleiben zu können um sein Leben ohne Gefahr zu leben.
Oder man versucht in den eingefahrenen, traditionsbewussten Personen die sich Freunde und Familie nennen, etwas zu bewirken und verliert dabei alles was einem wichtig war. Ansehen, Haus und Land, Familie und Freunde.
Die reinfolge dieser Aufzählung sagt bereits mehr als tausend Worte und ich hatte das zweifelhafte Vergnügen eben dies an der eigenen Haut zu erleben. Und das nur, weil man für seine Überzeugung und sein Gewissen eintrat.
Was genau passierte ist schnell erzählt. Ich freundete mich mit einem Sklaven meines Vaters an und begann viele Gespräche mit ihm zu führen. In diesen Gesprächen erfuhr ich Dinge die mich stark an dem kaiserlichen Recht zweifeln ließen. Ungerechtigkeiten, Unterdrückung, Folter und andere Dinge. Für mich wurde er zu meiner wichtigsten Quelle für meinen geistigen Widerstand gegen diese Dinge, die mich zunehmend anekelten. Und als ich mich bereit dafür fühlte, begann ich meine Gedanken von Freiheit und neuen Wegen laut auszusprechen.
Vermutlich zu schnell und zu laut, denn sofort verlor ich den Zugang zu meinen Agenten. Mein Haus und mein Land wurden zum Schutz des Kaiserreichs enteignet und meine Familie wendete sich in Schande ab.
Das einzige was was mir blieb waren meine Implantate und meine Überzeugung. Mit einem winzigen Schiff und etwas Geld verließ ich meine Heimat im Pasha. Ohne Freunde und ohne Verbindungen hat man hier im Empire kaum eine Chance, und so versuchte ich mein Glück nördlich an der Grenze zum Galente Raum.
Es war eine lange Reise, und ohne ein klares Ziel vor Augen hatte ich es auch nicht besonders eilig. Daher flog ich wahrlos von System zu System bis ich in den Asteroidengürteln eines Systems einen anderen Piloten traf. Ich weis nicht mehr wieso, und ich weis auch nicht mehr wie genau, jedoch begannen wir ein Gespräch an dessen Ende er mir Anbot mich ich mich in seine Firma einzuschreiben.
Natürlich hatte ich Bedenken. Ich kannte schließlich niemanden, aber immerhin war es jemand der mit mir etwas zu tun haben wollte. Und ich hielt mich für schlau genug um zu erkennen, wenn ich ausgenutzt werden sollte. Also unterschrieb ich.